Sonntag, 7. September 2014
Urk (Niederlande 4)
Neuer Tag, neuer Ausflug.
Das Wetter war immer noch schlecht genug um einen kleinen Ausflug zu unternehmen, also haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Diesmal ging es auf die andere Seite des Ijsselmeers, quasi nach "gegenüber" von Enkhuizen - auf nach Urk! Die malerische kleine Stadt hat sich gewaltig entwickelt und man sollte ruhig bis in die Altstadt fahren um dem Flair zu erliegen.



Ganz in der Nähe des Hafens gibt es Parkplätze, die für die Dauer von 2 Stunden kostenlos sind. Eine echte Seltenheit hierzulande. Von dort aus führte uns der Weg zunächst zum Fischereihafen, einem der wichtigsten am Ijsselmeer. Hier kann jeden Freitag und Dienstag kostenlos zugeschaut werden, wie der aktuelle Fang gewogen und verpackt wird, bevor dann die Fischauktion mit Käufern aus ganz NL startet. Die Auktion dauert nicht sehr lange und ist frei zugänglich, spannend und erschreckend, wenn man sieht wie wenig der Fisch wert ist, den man zehn Minuten zuvor noch frisch (und teilweise zappelnd) auf dem Weg in die Kühlkammern gesehen hat. Auf dem Weg zurück vom Hafen kann man einen Blick werfen auf die Werften, in denen Schiffe restauriert und geflickt werden, alles frei zugänglich.
Danach wäre es eine Schande auf einen kleinen Stadtrungang zu verzichten!



Das ehemalige Rathaus der Stadt ist inzwischen ein Museum, es liegt inmitten einer verwinkelten und teilweise regelrecht windschiefen Stadt mit Straßen zu klein für Autos. Von jeder Ecke führt ein Weg hinab zum Hafen und die vielen Cafès laden zum verweilen ein. Unser Weg führte uns jedoch geradewegs zum Wahrzeichen der Stadt, dem Leuchtturm. Der Turm kann für nur 2€ pro Person besichtigt werden und ist im Innern mit einigen Informationen und Ausstellungsstücken versehen worden. Über eine enge Wendeltreppe gelangt man bis auf die Plattform auf 19m Höhe. Der Turm wurde 1845 in Betrieb genommen und beherbergt das einzige Leuchtfeuer am Ijsselmeer, dass durch Drehung unterbrochen wird.
Oben auf dem Turm war es allerdings so windig, das es kaum ein Besucher lange ausgehalten hat. Vor allem Kinder wurden schleunigst wieder hinab geschickt. Unterhalb des Leuchtturms führt der Weg dann am Wasser entlang bis zum kleinen Strand von Urk, an dem Kitesurfer Wind und Wasser nutzen und eine gute Show bieten. Direkt daran schließt sich der Hafen an und somit kann die Runde geschlossen werden.

Eure
Martin und Eva



Mittwoch, 3. September 2014
Enkhuizen (Niederlande 3)
Hier und heute geht es nicht ums Essen, sondern um einen kleinen Kurztrip nach Enkhuizen.
Von schlechtem Wetter getrieben fuhren wir über den Houtribdijk, einen Deich zwischen den Städten Lelystad und Enhuizen auf dem die N302 entlang führt, eine gut ausgebaute Straße zwischen Ijsselmeer und Markermeer.
Leider gibt es hier nur wenige Möglichkeiten um kurz anzuhalten und die Natur zu bestaunen, daher lohnt sich ein Halt am Trintelhaven, einem kleinen Nothafen ungefähr in der Mitte des Deichs. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz, eine tolle Aussicht auf das Ijsselmeer und das kleine Restaurant "Checkpoint Charlie", ein Laden mitten im Nirgendwo, ohne Strom- und Wasseranschluss und daher mit gesalzenen Preisen.



10 Minuten später kommt man in Enkhuizen an, die Ortschaft voller Häfen ist schon von weitem zu Erkennen. Die kleine Stadt ist ein echtes Schmuckstück und bietet direkt am Hafen kostenlose Parkplätze für PKW. Von hier aus ist es ein kurzer Spaziergang am Bahnhof vorbei und an zwei kleineren Häfen entlang bis zum Drommedaris, dem alten Wehrturm der Stadt. Derzeit wird er leider restauriert und ist somit etwas eingezäunt.
Über eine malerische kleine weiße Hebebrücke geht es zu einem kleinen Eisladen, in dem wir uns in bestem Niederländisch mit etwas Eis gestärkt haben. Danach weiter bis zum Deich am Ijsselmeer und ein paar Meter weiter erreicht man den neusten Hafen der Stadt, den riesigen Compagnieshaven. Nun ging es zurück in die Altstadt und dabei kamen wir rein zufällig an einem Museum vorbei, bei dem sich der Besuch lohnt.



Das alte Gefängnis aus dem 17.Jahrhundert ist toll erhalten und steht nach einer misslungenen Restauration schief wie der Turm in Pisa. In seinem Innern sind einige alte Gefängniszellen zu besichtigen, in denen Ausstellungsgegenstände und alte Folterinstrumente zu sehen sind. Der Eintritt ist mit 1 Euro pro Person wirklich günstig und das Geld geht an einen Verein, der sich um den Erhalt des Gebäudes bemüht und dessen Mitglieder freundlich und vielsprachig einiges über die Geschichte der Stadt zu erzählen haben.



Nach der Kultur dann Shoppen: Enkhuizen bietet eine lange und schöne Einkaufsstraße. Dort tummeln sich Drogerien, kleine Boutiquen, Bäckereien und und und. Ja und ein kleines Käsefachgeschäft, in dem wir uns ein paar Spezialitäten gegönnt haben. Schwer bepackt sind wir nach rund fünf Stunden wieder zurück am Parkplatz angelangt und haben uns auf den Weg zurück gemacht.